Streit um „Schikane“ gegen Spätis: Pankow scheitert beim Aufstellen von Regeln für Außengastronomie

Berliner Morgenpost | 16.03.2024 Seite 15 / Lokales, von Thomas Schubert

Aus dem Artikel:

Es herrscht ein Deutungskampf zwischen zwei Lagern, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. Beide halten sich für wirtschaftsfreundlich. Hier wie da melden sich Förderer gebeutelter Berliner Lokale. […] [Ein] Bündnis aus SPD, Linken und Grünen hält das Regelwerk für kontrollwütig und schikanös. Vor allem, weil es womöglich Spätkaufläden diskriminiert. Denn diese dürften nur noch Miniterrassen mit höchstens fünf Quadratmetern und zehn Stühlen betreiben, während Bäcker, Fleischer und Feinkostläden bedenkenlos große Terrassen eröffnen können. […] Jan Drewitz von den Grünen warnt davor, Spätkäufe durch Beschränkungen zu ruinieren und „soziale Orte für Menschen mit weniger Einkommen“ aufs Spiel zu setzen. Verlierer wären laut Drewitz „junge Erwachsene, die es sich einfach nicht leisten können, in einem Restaurant das Dreifache für ein Bier zu zahlen“. Es gebe mildere Mittel als ein Sitzverbot auf Wegen, um bestimmten „nächtliche Partyhotspots“ beizukommen.