Wahlkampf in Pankow mit Ampel-Frust und Magnetbahn-Zwist

Berliner Morgenpost | 26.01.2024, Seite 15 / Lokales, von Thomas Schubert

Aus dem Artikel:

Am 11. Februar stimmen Hunderttausende Wähler auch über die Performance der Ampelregierung ab. Jenes Machtbündnis, wo der Grünen-Abgeordnete Gelbhaar als Sprecher für Verkehr zu den prägenden Figuren gehört. Hier gehe es um „einen echten Stimmungstest“ sagt der gebürtige Friedrichshainer über die Tragweite der Wiederholungswahl in Pankow, die in der Wirklichkeit vorwärts weist und nicht zurück auf den verkorksten Wahltag des 26. September 2021. […] Also nun von vorn. Bundestagswahl, die zweite. An einem eiskalten Januarabend sitzt Gelbhaar in seinem Wahlkreisbüro an der Prenzlauer Allee neben
der Verkehrswende-Aktivistin Katja Diehl. Er wird bei seinem Auftritt von Anhängern dicht umringt, denen die Verkehrswende viel zu langsam geht. Gelbhaar preist Ampel-Errungenschaften wie das 49-Euro-Ticket. Er geißelt den Ausbau der A100 in Berlin als „superteures Projekt der Stadtzerstörung“. Und er lästert über die Berliner CDU-Planspiele zum Bau von Magnetbahn-Strecken. „So viel Energie und Ressourcen für ein weiteres Verkehrssystem aufzuwenden, das ist Quatsch“, sagt der Grüne über einen angeblichen Versuch der „Effekthascherei“. Und seine Talk-Partnerin Katja Diehl stimmt mit ein, kritisiert eine „Technologiegläubigkeit“ in Verkehrsfragen, die zum Beispiel auch E-Autos als Teil einer Klima-Lösung preist. „Aber wir müssen dekarbonisieren. Wir müssen am besten auf null herunterkommen“, sagt sie mit Blick auf hohe Ressourcen, die man beim Bau von E-Autos braucht.