Trump – und nun, Europa? Von Blitz-Nato-Beitritt der Ukraine bis „Hausaufgaben machen“

Frankfurter Rundschau | 19.11.2024, 10:27 Uhr, online, von Florian Naumann

Aus dem Artikel:

Die EU müsse die Ukraine weiter unterstützen, so lange wie nötig. Das sieht auch der Grünen-Außenpolitiker Sergey Lagodinsky so. Er formuliert seinen Schluss allerdings etwas anders. „Eine Niederlage der Ukraine gegen Russland ist ein reales Sicherheitsproblem. Da geht es nicht mehr um geostrategische Spiele“, betont er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich würde nicht sagen, dann ist Polen sofort als Nächstes dran.“ Aber: Auch Europa sende in diesem Szenario auch ein schlimmes Signal für seine eigene Sicherheit. […] Das strahle schon jetzt bis auf die Wahlergebnisse in Moldau oder Georgien. Lagodinsky ist skeptisch, ob die Ukraine nun noch allein aus Europa ausreichend gerüstet werden kann. „Da sind wir schon fast zu spät. Deswegen haben wir die ganze Zeit gefordert, mehr zu liefern, schneller zu liefern, ohne Beschränkungen zu liefern – jedenfalls ohne unsinnige Beschränkungen“, sagt er mit Blick auf Verbote des Waffeneinsatzes auf russischem Territorium. „Jetzt haben wir den Salat.“ Insbesondere mit Haushaltsbremsen „überall“ sei die Aufgabe nun nicht mehr zu stemmen. Die Forderung des in Russland geborenen deutschen Grünen: Die Zeit bis zu Trumps Amtsübergabe müssen nun genutzt werden, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu verschaffen. „Und zwar solche, die Trumps Amtszeit überdauern.“