Eine Gedenktafel für Frieda Adam!

Foto der Gedenkstätte Yad Vashem mit einem Deportationszug als Ausstellungsstück in einer hügeligen, bewaldeten Landschaft. Davor der Text "Eine Gedenktafel für Frieda Adam. Die Näherin versteckte ihre Kollegin Erna Putermann jahrelang vor der Verfolgung durch die Nazis."

Die Berliner Näherin Frieda Adam wurde 1992 von der internationalen Shoa-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt. Sie hatte in den Jahren 1942 bis 1944 ihre Kollegin Erna Putermann in ihrer Wohnung in der Schönhauser Allee 90 vor der Verfolgung durch die Nazis versteckt. Als ihr Mann, ein Soldat, Putermann nicht weiter verstecken wollte, sorgte Frieda Adam dafür, dass sie in einem anderen Versteck unterkam. Erna Putermann überlebte so die Shoa. Ohne großes Netzwerk und selbst in prekären Verhältnissen lebend hat Adam durch ihren Einsatz und ihre Menschlichkeit so Leben gerettet.

Diese Geschichte ist im Prenzlauer Berg kaum bekannt und Frieda Adam und Erna Putermann weitgehend in Vergessenheit geraten. Die BVV-Fraktion Pankow von B’90/Grüne fordert daher nun, Frieda Adam mit einer Gedenktafel zu ehren. Auf diese Initiative wollen wir am heutigen Shoah-Gedenktag hinweisen, der jährlich anlässlich des Jahrestags der Befreiung des KZs Auschwitz an die abscheulichen Verbrechen der Nazi-Zeit erinnert. Im ganzen Bezirk finden zu diesem Gedenktag heute verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt.