Klimaschutz neu denken: Wie verbessern wir unsere Stadt und wie ist das erreichbar?

Ein Bild der Stargarder Straße an der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg. Mit grafischen Elementen wird angedeutet, wie die Straße aussieht, wenn sie in eine Fahrradstraße umgewandelt, begrünt und mit vielen Elementen belebt wird. Dazu der Text "Klimaschutz und Klima-Anpassung in Pankow" sowie angeschnitten der Sonnenigel als Logo von B'90/GRÜNE in Berlin.

Auf unserer Kreismitgliederversammlung haben wir darüber gesprochen, wie wir vor Ort in Pankow unsere Kernthemen Klimaschutz und Klima-Anpassung voranbringen und was wir im Kreisverband dazu beitragen können.

Im ersten Teil stellte uns Heinrich Strößenreuther Kampagne BaumEnscheid vor. Diese will eine Abstimmung über mehr Bäume im Berliner Stadtraum erreichen: Wählerinnen und Wähler aller politischen Parteien wünschen sich genügend schattige Räume und Parks in der Stadt. Gleichzeitig gefährden zunehmende Hitzeperioden die Gesundheit der Menschen. Bäume speichern zudem CO2 und sind wichtig für die Artenvielfalt. Die Initiatoren des Volksentscheides Baum möchten in Berlin gesetzlich verankern, dass viele neue Bäume gepflanzt und Grünflächen angelegt werden und Regenwasser genutzt wird. Diskutiert wurde etwa, warum im vorgeschlagenen Gesetz nicht festgelegt wird, wie groß gepflanzte Bäume sein müssen – somit besteht die Gefahr, dass nur kleine „Bonsai“ gepflanzt werden, die nicht groß genug wachsen, um Schatten zu spenden, CO2 zu speichern oder Lebensraum für viele Tiere zu bieten. Über dieses Gesetz soll per Volksentscheid bei der nächsten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2026 abgestimmt werden. Wir sind eingeladen, die Initiative zu unterstützen: Als offizielle Partner oder beim Sammeln von Unterschriften.

Im zweiten Abschnitt des Abends stellte Axel Lüssow vor, wie wir in unserem Bezirk Klima-Anpassung voranbringen sollten. Axel ist Verordneter unserer Fraktion in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung und beschäftigt sich dort mit den Themen Klima, Umwelt und Natur. Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, wie es funktionieren kann: In Dresden wurden eine Biodiversitätsstrategie mit drei konkreten Handlungsfeldern für die Verwaltung entwickelt, in Karlsruhe eine ‚Grünsatzung‘, die Klimaanpassung und Stadtgrün für alle Flächen und Gebäude verbindlich macht. Außerdem betonte Axel, dass Entsiegelung eine wichtige Maßnahme zu mehr Stadtgrün ist. Hierzu gibt es bereits den Vorschlag für ein partizipatives Entsiegelungs-Kataster, das mit der AG Klimaschutz entwickelt wurde. Hier sollen Pankower Bürger*innen Flächen im öffentlichen Raum vorschlagen können, auf denen Pflaster und Asphalt verschwinden sollen und stattdessen Wiesen, Beete oder Bäume entstehen. Neubauten sollen ähnlich wie bereits das Kurt-Schuhmacher-Quartier Tegel gleich nach dem Prinzip des Animal Aided Designs geplant werden, um auch die Bedürfnisse von Stadtwildtieren zu berücksichtigen. Leider gibt es aber auch Hindernisse: In der Biotopverbundstrategie Berlin sind eigentlich verbindliche Vorgaben aufgeführt, welche Arten besonders geschützt werden müssen und welche Verbindungen zwischen den ‚Inseln‘ der Grünflächen dafür notwendig sind. Leider stehen für eine notwendige Fortschreibung und Konkretiserung für Pankow aber keine Mittel im Haushalt des Bezirks mehr zur Verfügung. Reguläre Bebauungspläne fehlen, und für das Straßen- und Grünflächenamt wäre eine nachhaltigere Ausrichtung wichtig. Insofern ist es notwendig, dass wir als Bündnisgrüne Partei mehr Maßnahmen zur ökologischen Stadtentwicklung einfordern. Auch Aspekte der Gesundheit (‚One Health‘) müssen wir herausstellen!

Abschließend erläuterte Lisa Junghans, dass es schon jetzt viele Initiativen gibt, die den Weg zur Schwammstadt bahnen, in der Regenwasser besser aufgenommen und genutzt wird. Diese sollten wir unterstützen und in Pankow umsetzen, wenn möglich:

Wir freuen uns, dass wir so viele notwendige Maßnahmen und Projekte vorstellen konnten, an denen wir alle weiterarbeiten können. Wer sich engagieren möchte oder Fragen hat, ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden. Wir leiten Eure Anliegen und Vorschläge auch gerne an Axel und Lennart aus der BVV weiter.

Außerdem würden wir uns sehr freuen, viele von Euch beim nächsten Treffen der AG Klimaschutz zu sehen: Es findet am Donnerstag, den 5. September, in der Berliner Straße 5 statt.