11. Dezember 2012
Kostenexplosion bei der Staatsoper
Sabine Bangert und Andreas Otto (kulturpolitische Sprecherin / baupolitischer Sprecher der bündnisgrünen AGH-Fraktion) sagen zu der bekannt gewordenen Kostenexplosion bei der Sanierung der Staatsoper:
Die Kosten für die Sanierung der Staatsoper werden nach derzeitigem Kenntnisstand auf knapp 288 Millionen Euro steigen. Damit erhöht sich der Kostenanteil für das Land Berlin um weitere 40 Millionen Euro. Dies geht aus der Vorlage an den Hauptausschuss (rote Nr. A 0235A) hervor, die in der morgigen Sitzung beraten werden soll.
Aber es kommt noch dicker, auch der schon mehrmals verschobene Eröffnungstermin 3. Oktober 2015 steht in Frage, weil er keinerlei zeitliche Puffer enthält und es noch eine Vielzahl zu lösender bautechnischer Probleme gibt. Sollte auch der Termin 3. Oktober 2015 nicht zu halten sein, dann würden die Umplanungen einer weiteren Spielzeit für die Staatsoper einen erheblichen innerbetrieblichen und finanziellen Mehraufwand bedeuten. Hinzu kommen vier Millionen Euro jährlich, um die Einnahmeverluste im Schillertheater auszugleichen. Für die Leitung und die Beschäftigten der Staatsoper bedeutet diese neue Entwicklung wieder erhebliche Unsicherheit.
Damit setzt sich die Pannenserie bei der Staatsoper fort. Die Kostenexplosionen bei Berliner Bauprojekten haben System. Viel zu oft sind die Bausummen politisch gesetzt und nicht seriös kalkuliert. Gepaart mit einem gewissen Größenwahn - größer, schöner, spektakulärer muss es in Berlin immer sein – führt dies regelmäßig ins Desaster.
Um zu klären, wie realistisch und fundiert die Zeit- und Kostenplanung für die Sanierung der Staatsoper ist, haben wir Akteneinsicht beantragt. Umgehend muss jedoch geklärt werden, ob der Tunnel zum Magazingebäude, in dem die Barenboimsche Akademie entstehen soll, in dieser Dimension noch gerechtfertigt ist.
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