24. Juli 2012
Babyklappen: Czaja gegen Schröder
Heiko Thomas (gesundheitspolitischer Sprecher der bündnisgrünen AGH-Fraktion) sagt zum Erhalt der Babyklappen und anonymen Geburten:
Mit seinem jüngsten Vorstoß stellt sich Senator Czaja zu Recht gegen die Familienministerin seiner Partei Kristina Schröder. Das deutliche Ja zur anonymen Geburt und zum Erhalt der Babyklappen sind zu begrüßen. Er muss sich daran messen lassen, ob er den Vorstoß seiner Parteikollegin abwehrt. Eine Abschaffung oder gar ein Verbot birgt das Risiko, dass verzweifelte Mütter erst gar keine Versorgungsangebote wie die Geburtshilfe oder andere Beratungs- und Hilfeleistungen in Anspruch nehmen. Das kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind lebensbedrohliche Folgen haben.
In Berlin gibt es viele positive Erfahrungen mit dem Angebot von Babyklappen und anonymer Geburt. Die anonyme Geburt ermöglicht einen wichtigen Zugang zu Frauen, die ungewollt ein Kind erwarten. Diese Zielgruppe wird besser von Beratungsangeboten erreicht, was zu einer besseren Inanspruchnahme von Hilfsangeboten führt.
Babyklappen und eine anonyme Geburt sind eine Notlösung für verzweifelte Mütter und müssen als solche bestehen bleiben. Sie müssen jedoch ergänzt werden durch eine vertrauensvolle, intensive Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Einrichtungen wie Schwangeren- und Sozialberatungen, Frauenkliniken und Jugendämtern.
Ziel muss es sein, sowohl den Kindern als auch den Müttern in ihrer jeweiligen Notsituation gerecht zu werden.
zurück