1. Juni 2012
Berlin fahrradfreundlicher gestalten – Radverkehrsstrategie evaluieren!
Stefan Gelbhaar (stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der bündnisgrünen AGH-Fraktion) sagt anlässlich des Umweltfestivals 2012:
Immer mehr BerlinerInnen fahren mit dem Rad. Doch das Ziel, den Anteil des Radverkehrs bis zum Jahr 2010 um 50 Prozent zu steigern, hat der Senat verfehlt.
Viele Ziele der Radverkehrsstrategie wurden nicht erreicht: Nach wie vor stellt der Senat weniger als zwei Euro pro EinwohnerIn für den Radverkehr zur Verfügung, obwohl in der vom Senat beschlossenen Radverkehrsstrategie fünf Euro als Ziel formuliert sind. Und selbst dies wäre nicht viel, in den fahrradfreundlichen Niederlanden sind es bis zu 17 Euro pro Kopf. Auch aufgrund der schlechten finanziellen Ausstattung verlief der Ausbau der Infrastruktur zu zögerlich und der Zustand der bestehenden Radwege hat sich zusehends verschlechtert.
Die Autofixierung des Senats lässt sich an der Planung von Innenstadtautobahnen wie der A 100 gut erkennen. Nur durch den Druck der Fahrrad- und Umweltverbände und auf Initiative der parlamentarischen Opposition wurde verhindert, dass der knappe Etat für die Unterhaltung von Radwegen von zwei Millionen Euro im Haushalt 2012/2013 halbiert wird. Damit in Zukunft den schönen Senatspapieren auch Taten folgen, ist eine Evaluation und ein dauerhaftes Monitoring der Umsetzung der Radverkehrsstrategie dringend notwendig!
2011 haben wir zum ersten Mal den „Goldenen Lenker“ und die „Verbogene Felge“ für die beste und schlechteste Radverkehrsinfrastruktur verliehen. Und es gibt genug Anlass für eine 2. Verleihung der Preise im Jahr 2013.
Bis zum 30. April 2013 sammeln wir Vorschläge, an welchen Orten in Berlin besonders gelungene Verbesserungen für den Radverkehr geschaffen wurden und wo die größten Planungspannen zu besichtigen sind. Die besten Preisvorschläge werden jeweils mit einem Öko-Präsentkorb prämiert. Vorschläge gehen mit Foto und kurzer Beschreibung unter dem Betreff „Fahrradpreis“ an